So sieht eine Fadensammlung aus, und das ist dann das Ergebnis, wenn Maria die Fäden und Stoffschnipsel einer neuen Bestimmung zuführt!
Ich liebe ihre kleinen Kustwerke, in denen soviel Liebe zum Detail steckt und man so viele verschiedene Verarbeitungsmethoden entdecken kann!
Da viele wissen wollten, wie Maria das macht, habe ich sie gebeten, mal eine kleine Anleitung zu schreiben:
Materialliste für textile Applikation
Unterschiedlichste Stoffreste:
Baumwolle, Seide, Leinen, Synthetik, Spitze, Samt, Brokat, Tüll, Filzwolle und Gaze.
Überprüfe Deinen Fundus (alles kann – nichts muss).
Näh- und Sticknadeln, Stecknadeln, scharfe Schere, Trenner und optional Nähmaschine.
Dazu Näh- und Stickgarn, Perlgarn, Metallicgarn und Wolle- und Seidenfäden.
Als Hintergrundstoffe eignen sich nicht zu dicht gewebte Stoffe aus Wolle oder Baumwolle, aber auch Filz. Diese Hintergründe sind leichter zu benähen als feste Stoffe.
Zu Beginn empfiehlt sich eine Hintergrundgröße von ca. 10x15 cm (Postkartengröße).
Man kann auch mehrere Teile gleichzeitig gestalten.
So gehst Du vor:
Nach Plan oder intuitiv legst Du verschiedene kleine Stoffteile in gewünschte Form geschnitten oder frei auf denHintergrundstoff. Die kleinen Teile werden von Hand mit wenigen Heftstichen fixiert. Man kann auch die Nähmaschine benutzen, dann aber nur mit nicht zu festen längeren Stichen. Dadurch lassen sich nicht passende Teilchen leichter wieder entfernen,wenn es nicht gefällt.
Das bis jetzt erzielte Ergebnis mag zunächst an eine Kinderzeichnung erinnern. Dies ist der Zeitpunkt an dem man sich für Hoch- oder Querformat entscheiden kann. Wenn Optik und Haptik stimmen, kann man diese 1. Stofflage mit Heftstichen o.a. übernähen. Die Verwendung von Fäden in 2 Farben in der Nadel ist ein interessanter Effekt.
Wenn gewünscht, sind alternativ Stiche wie Kettenstich, Stielstich, Steppstich, Knötchenstich und Hexenstich möglich.
Nun werden weitere Stoffteile hinzugefügt, unterschiedlich in Farbe, Form und Struktur.
Ist der Gesamteindruck zufriedenstellend, kann erneut übernäht werden. Hierzu eignet sich der einfache Heftstich der mit unterschiedlichen Stichlängen und kreuz- und quer nach Belieben eingesetzt wird.
Die Fäden auf der Rückseite kurz vernähen und dann über den Rand hängenlassen.
Das nun fast fertige Werkstück kannst Du nun nach persönlichem Geschmack durch Akzente erweitern in Gold/Silber in Garn oder Stoff.
Perlen und Pailletten können aufgenäht werden.
Das Teil ist möglicherweise nicht kantengerade wie zu Beginn. Es verzieht sich während des Entstehungsprozesses. Macht nix, es ist ein Unikat!
Das entstandene Bild muß auch nicht zwangsläufig gegenständlich sein.
Ob Du farbig oder Ton in Ton arbeitest, liegt in Deinem Ermessen.
Das Schöne an dieser Technik ist:
Alle Materialien und Utensilien (keine Nähmaschine) passen in eine größere Brotdose oder einen Karton.
So kannst Du alles leicht mitnehmen und auch mögliche Wartezeiten kreativ nutzen.
Beim Arbeiten sind Ausdauer, ein Fingerhut und gutes Licht von Vorteil.
Ansonsten bitte alles ausprobieren, was Dir einfällt. Es gibt keine Regeln, außer nichts mehr wegwerfen von den kleinen Stoffresten!
In diesem Sinn viel Spaß mit Deinen einzigartigen Kunstwerken.
Und hier jetzt ein paar ihrer Arbeiten:
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