Montag, 26. Oktober 2020

"Die Mutter aller Reste..."

 .... ist ihrem heiss erarbeiteten Namen mal wieder gerecht geworden: es sind zwei "Crumb Quilts" oder einfacher "Restequilts" entstanden!

Über die Jahre sammelt sich doch jede Menge an:

 da sind Blöcke, die etwas zu klein geraten waren und nicht verwendet werden konnte,

 da sind Blöcke, die man einfach nur mal ausprobieren wollte, weil das Muster so schön aussah, aber dann doch keine Kumpels mehr bekommen haben,

da sind Versuche, weil man das richtige Maß herausfinden wollte, insbesondere bei den Dreiecken...

da sind Blöcke, die dann doch zuviel waren und in einem Quilt keinen Platz mehr gefunden haben...

Und so kam die Anregung von Darlene Michaud  Reste einfach zusammenzunähen genau richtig, denn entsorgen wollte ich nichts! 



Ein Blick auf die Reste!

Und dann in den Stapel gegriffen und solange Stoffreste zusammengenäht, bis ich daraus einen Block von 20x20 cm schneiden konnte!


So habe ich langsam vorangearbeitet, wobei ich mir echt Mühe geben musste, nicht doch anzufangen, nach Farben oder Formen zu sortieren....



Und was soll ich sagen: es wurde mein Lieblingsquilt, auch weil viele Stoffe mit Erinnerungswert darin verarbeitet sind!


Als Rückseite habe ich Fleece genommen, es ist ein richtig schöner Kuschelquilt geworden!

Wer nun glaubt, meine Reste sind verbraucht, der irrt.... Es gab noch ein paar größere Blöcke, die jetzt auch verarbeitet werden sollten, also nochmal in die Restekisten getaucht und diesmal 30x30 cm Blöcke genäht!



Und auch diese Blöcke habe ich einfach aneinander genäht!

 


 Dieser Quilt muss noch gequiltet werden.....

Und auch das wurde schon in Angriff genommen:

Quilten!


 

Donnerstag, 10. September 2020

Paper Piecing: aber auf Stoff!

 Ich habe vor einiger Zeit ein Päckchen bekommen von jemandem, der sich leider nicht zu erkennen gegeben hat..... In dem Päckchen war Stoff, der mit Blöcken in einem Crazy Muster bedruckt war, den man wie sonst das Papier mit Stoffen benähen kann!





Das schöne an dieser Methode ist, dass man kein Papier "rausprökeln" muss, was ich überhaupt nicht gerne mache...

Und ein bisschen was zu dieser Methode: die Kunst besteht darin, dass man Stoffstücke findet/auswählt, die das jeweilige aufgedruckte Segment vollständig bedecken und noch die Nahtzugabe übrig ist! "Reste" sind leider immer zu klein, die Stücke müssen schon eine gewisse Größe haben!

Die Vordrucke sind durchnummeriert, daran muss man sich halten, in diesem Fall geht es von 1 bis 13!

Genäht wird auf der bedruckten Seite, die Stoffe werden auf die Rückseite gelegt!



Das wären die ersten beiden Teile!



Anschließend wird der Stoff an der Linie zurückgelegt und der überstehende Stoff bis auf die Nahtzugabe zurückgeschnitten!

Und dann kommt das 3. Teil:






Ünd auch hier wieder muss auf der Rückseite bis auf die Nahtzugabe der Stoff zurückgeschnitten werden!






So kämpft man sich dann langsam voran, so sieht der Block am Ende von vore aus....

....und so von hinten!

 



Und so sieht der Block dann fertig zugeschnitten aus!




Ich habe dann insgesamt 4 Blöcke hergestellt, es dauert doch alles etwas länger....



Und daraus wurde dann ein Kissenbezug für ein dickes Kuschelkissen für den Enkel!




Ich glaube nicht, dass "Nähen auf Papier - PP" oder "Nähen auf Stoff" meine Lieblingsmethode wird...

Und da ich länger keinen Post geschrieben habe, wundere ich mich nur, was sich mal wieder alles bei den Blogs geändert hat.... Man wird sich dran gewöhnen, aber dass man bei einem Post jedes Bild  jetzt  einzeln hochladen muss, das nervt! Früher konnte man mehrere Bilder, die man im Post verwenden wollte, zusammen hochladen, das ging eben nicht.... oder ich habs noch nicht gefunden....


Freitag, 10. Juli 2020

Auf Erinnerungstour!

Ich bin ja ein unverbesserlicher "Horter und Sammler", ich kann nichts wegwerfen.... Am liebsten würde ich noch viel mehr aufheben als ich es ohnehin schon mache.... Beim Patchworken fallen ja immer kleine Reste und Schnipsel an, selbst die wandern in ein Glas und werden gesammelt!
Und so habe ich auch einige Sache aus meiner Kindheit aufbewahrt, die mir ab und zu wieder in die Hände fallen!
So geschehen auch heute: da fand ich ein kleines Kindertaschentuch, das ich als kleines Mädchen geliebt habe: es ist bunt bedruckt, was damals ja nicht so häufig vorkam! Und damals mußte man immer ein Taschentuch dabei haben, zT wurde das in der Schule kontrolliert!






Und da fiel mir ein, dass ich meine "Erinnerungsstücke" mal zusammentragen kann, mal sehen, was sich alles findet!
Und da fange ich doch mal mit den Puppen und Teddys an, die jedes Mädchen hatte, nicht diese Unmengen, wie sie sich heute im Kinderzimmer finden, aber wir haben lange und hingebungsvoll damit gespielt!


Meine "Thomas Puppe", heißgeliebt und stundenlang mit gespielt! Mein Vater hat auch ein Puppenbett für ihn gebaut, mit Himmel!


Und hier eine Gruppenaufnahme meiner anderen Spielgefährten: der rechte Teddy ist ein Hermann-Teddy, den ich 1959 von meiner Schwester geschenkt bekommen habe, ich lag zu der Zeit im Krankenhaus und die Freude war groß!
Der gelbliche Teddy links kam von meinen Großeltern aus der DDR, sie brachten ihn bei ihrem ersten Besuch 1954 bei uns mit! Die Puppe daneben hat einen von meiner Mutter selbstgenähten Körper, der Kopf stammt von Schildkröt und wird am Körper eingebunden! Sie muss von 1950 stammen!
Der Affe in der Mitte war wohl mal ein abgelegter, den ich bekommen habe: an ihm habe ich mich als Friseur versucht, da er so ein langes Fell hatte, wobei die Betonung auf "hatte" liegt! Als meine Mutter mal sagte, ich solle die Haare doch nicht abschneiden, meinte ich nur, das wächst doch wieder nach!
Als Mädchen wurde man ja auf das spätere Dasein als Hausfrau vorbereitet: da sollte man schon rechtzeitig wissen, wie die Wäsche zu waschen ist, von Waschmaschinen war da noch nicht die Rede...


Der Waschzuber dazu hat leider nicht überlebt...

Irgendwann um 1957 habe ich diesen "View Master" geschenkt bekommen: das ist eine Art Guckkasten, mit dem man Bilder dreidimensional angucken kann! Es gehören dazu Scheiben, wo jeweils zwei Bilder aus etwas verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen wurden, wenn man sie dann zur Deckung bringt, dann erscheint das Bild dreidimensional!
Da wir damals noch kein Fernsehen hatten, war das Angucken der Bilder schon ein bisschen faszinierend, leider hatte ich nur die Serie mit den Elefanten, aber ich hab mir die Bilder immer wieder gerne angeguckt!



Da meine Schwester sehr viel älter war als ich galt ich schulisch gesehen als Einzelkindt und so gab es für mich damals keine Schulbuchfreiheit: d.h. meine Eltern mussten bis in die 60er Jahre alle Schulbücher für mich kaufen! Und das bedeutet, dass ich noch viele dieser Bücher habe, vor allem die Fibel aus der ersten Klasse! Es erstaunt mich schon ein bisschen, wie weit wir in der ersten Klasse gekommen sind, heute erstreckt sich das Lesenlernen ja über die ersten beiden Schuljahre... Ich habe auch noch meinen Schulranzen, aus gutem Vollrindleder, unverwüstlich! Und selbst der Griffelkasten hat überlebt! Unser Ranzen war damals sehr übersichtlich: Tafel, Griffelkasten, Schwammdose, Fibel und Rechenbuch! Wir mussten nicht auf Buntstifte, Filzstifte, Bleistifte ...., die roten,blauen,gelben,grünen, lila ....Ordner, Übungshefte für deutsch, Übungshefte für Mathe, Übungshefte für Sachkunde... aufpassen....



Ungefähr 1958 habe ich mein erstes Lego geschenkt bekommen, ja. ich als Mädchen habe auch Lego bekommen! Man konnte mit den ersten Packungen nur Häuser bauen! Und die ersten Legosteine hatten noch keine Innennupsis, die für einen besseren Halt sorgen! Diese frühen Steine leierten doch sehr schnell aus und hielten nicht mehr so gut zusammen!



Heute nochmal meine erste Puppe, von meiner Mutter genäht, der Kopf ist von Schildkröt und wurde eingebunden!
Das Besondere hier ist, dass die Puppe ein Kleid anhat, das mal eine Puppe meiner Mutter anhatte, und dazu noch die gleiche Schürze, die auch meine Mutter hatte: Puppe und Puppenmutter waren gleich gekleidet! Das Kleid meiner Mutter hat sich leider nicht erhalten.... Das andere Bild zeigt mich mit meiner Puppe!




Das Sammeln von Bildchen und Figuren ist keine Erfindung der Neuzeit: bekannt sind hier die "Margarinebilder", zu denen es auch die entsprechenden Sammelalben gab. In den 50er Jahren gab es die sog. "Margarinefiguren" oder auch "Schipkafiguren": die letzteren waren im Schipka Kaffee, einfach so mit drin im Kaffeepulver, ohne Verpackung.... Und es war natürlich kein echter Kaffee....
Ich habe noch einen ganzen Karton davon, die Figuren zeigten viele verschiedene Themen: Märchen, Haus und Hof, Tiere, Zoo ..... Und berühmte Gebäude, es wurde auch was für die Bildung getan! Und selbst Dinosaurier waren damals schon ein Thema!




Es wurde auch etwas für die Bildung getan, dies sind berühmte Gebäude, wer kennt sie?


Dem Internet sei Dank, so konnte ich jetzt herausfinden, wo meine Puppenstubenmöbel herstammen! Unter dem Tisch ist ein Stempel: Gen.-Komp./ I.E.B. 376, und da habe ich jetzt rausgefunden, dass das Infanterie Ersatz Batallion 376 mal in Rendsburg stationiert war! Und da haben die Soldaten wohl für Kinder Spielzeug hergestellt, unter anderem auch diese Puppenstubenmöbel! Ich habe sie in den 50ern von Bekannten geschenkt bekommen! Die Sofadecke habe ich gewebt!



 Man kann immer nur staunen, wie manche Sachen überleben, wenn auch nur als Einzelstücke: einer meiner ersten Schuhe existiert noch und auch ein Handschuh! Er ist wohl von meiner Mutter selbstgestrickt! Mit winzigem Daumen!
Immerhin 70 Jahre alt...
Und ich habe auch noch ein Foto, wo ich sie anhabe, man kann es ein bisschen erkennen, wenn man ganz genau guckt...
Bei den Schuhen ist interessant, dass der Absatz am Hacken genagelt ist!


Es findet sich sicherlich noch mehr, mal gucken.....



Dienstag, 16. Juni 2020

Etwas aus der Trickkiste....

Als langjährige Patchworkerin fällt mir auf, das es doch so ein paar kleine Tricks gibt, die für einige noch unbekannt und neu sind! Besonders fiel es mit jetzt auf, als ich ein neues Bügelbrett brauchte, in das alte hatte sich über die Jahre eine Delle in den Drahtunterbau gebügelt, dadurch war die Bügelfläche nicht mehr so schön glatt und eben wie ich sie gerne habe!

Also ein neues Bügelbrett besorgt und mit einem möglichst einfarbigen Bezug versehen: den brauche ich, da ich mir auf der Oberfläche ein paar Markierungen anbringe, die mir vor allem beim Bügeln von Resten helfen! So kann ich gleich sehen, ob der Rest zB für ein 15x15 cm Quadrat noch reicht oder nur noch für eins von 10x10!





Und so habe ich mal überlegt, welche kleinen Tricks ich noch so benutze.... Der Baumarkt spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle...

Da ist zB die Sache mit dem Sandpapier: wenn ich Stoff beschriften möchte, zB für ein Label, dann lege ich das Stoffstückchen auf ganz feines Sandpapier: 180er/200er...., dann kann es nicht mehr verrutschen und man kann gut auf dem Stoff schreiben!



Auch für selbstgemachte Pappschablonen, die man  zum Zuschneiden von Hexagons mit der Schere braucht  oder für Schablonen , um Quiltlinien aufzuzeichnen eignet sich das feine Sandpapier: man beklebt die Rückseite damit und es gibt kaum noch ein Verrutschen!



Und noch etwas, das aus dem Baumarkt stammt und doch das Quilten, vor allem das Freihandquilten sehr erleichtert:  Handschuhe! Eigentlich als Arbeitshandschuhe gedacht, sind sie aber wegen der rutschfesten Beschichtung sehr gut geeignet, um den Stoff ohne allzu großen Druck zu führen! Das entlastet die Handgelenke und die Schultern ungemein! Dazu ist anzumerken, es gibt auch spezielle Quilthandschuhe, ich habe aber mit diesen sehr gute Erfahrungen gemacht!




Um die Patchworklineale am Verrutschen zu hindern, gibt es eine Haftfolie, die man auf der Unterseite anbringen kann! Ich schneide die Folie ein bisschen kleiner als das Lineal!
Die Folie nennt sich "Invisi Grip" und ist in vielen Shops erhältlich!

Und noch eine Folie, die ich zweckentfremdet habe: es handelt sich um  Dauerbackfolie, die man eigentlich zum Backen benutzen soll! Sie ist aber auch hervorragend geeignet als Bügelunterlage, wenn man zB das H630 Vlies aufbügelt oder mit Vliesofix arbeitet, das gerne mal am Bügeleisen klebenbleiben möchten.... Und auch für die Bügelperlen der Enkel ist sie wunderbar geeignet!




Den Einsatz kann man sich hier mal ansehen: wie kann man Vlies verbreitern!!

https://youtu.be/DvtKuSYIQhA 



Und auch das "Freezer Paper" ist ursprünglich für ganz etwas anderes  gedacht, zB Fleisch und Wurst einzupacken! Durch seine Beschichtung ist es aber auch beim Patchworken und Nähen sehr beliebt, da man  es mehrfach aufbügeln und wieder abziehen kann! Man kann sich Schnittmuster damit herstellen, oder auch Vorlagen für Applikationen!





Besonders gerne nehme ich es auch als Schnittmuster für Jerseystoff, man muss nichts stecken!


Diese Trickliste ist sicherlich nicht vollständig, ich bin offen für weitere Anregungen, die uns Patchern das Leben erleichtern! Also, wer noch gute Tipps auf Lager hat.....