Freitag, 10. Juli 2020

Auf Erinnerungstour!

Ich bin ja ein unverbesserlicher "Horter und Sammler", ich kann nichts wegwerfen.... Am liebsten würde ich noch viel mehr aufheben als ich es ohnehin schon mache.... Beim Patchworken fallen ja immer kleine Reste und Schnipsel an, selbst die wandern in ein Glas und werden gesammelt!
Und so habe ich auch einige Sache aus meiner Kindheit aufbewahrt, die mir ab und zu wieder in die Hände fallen!
So geschehen auch heute: da fand ich ein kleines Kindertaschentuch, das ich als kleines Mädchen geliebt habe: es ist bunt bedruckt, was damals ja nicht so häufig vorkam! Und damals mußte man immer ein Taschentuch dabei haben, zT wurde das in der Schule kontrolliert!






Und da fiel mir ein, dass ich meine "Erinnerungsstücke" mal zusammentragen kann, mal sehen, was sich alles findet!
Und da fange ich doch mal mit den Puppen und Teddys an, die jedes Mädchen hatte, nicht diese Unmengen, wie sie sich heute im Kinderzimmer finden, aber wir haben lange und hingebungsvoll damit gespielt!


Meine "Thomas Puppe", heißgeliebt und stundenlang mit gespielt! Mein Vater hat auch ein Puppenbett für ihn gebaut, mit Himmel!


Und hier eine Gruppenaufnahme meiner anderen Spielgefährten: der rechte Teddy ist ein Hermann-Teddy, den ich 1959 von meiner Schwester geschenkt bekommen habe, ich lag zu der Zeit im Krankenhaus und die Freude war groß!
Der gelbliche Teddy links kam von meinen Großeltern aus der DDR, sie brachten ihn bei ihrem ersten Besuch 1954 bei uns mit! Die Puppe daneben hat einen von meiner Mutter selbstgenähten Körper, der Kopf stammt von Schildkröt und wird am Körper eingebunden! Sie muss von 1950 stammen!
Der Affe in der Mitte war wohl mal ein abgelegter, den ich bekommen habe: an ihm habe ich mich als Friseur versucht, da er so ein langes Fell hatte, wobei die Betonung auf "hatte" liegt! Als meine Mutter mal sagte, ich solle die Haare doch nicht abschneiden, meinte ich nur, das wächst doch wieder nach!
Als Mädchen wurde man ja auf das spätere Dasein als Hausfrau vorbereitet: da sollte man schon rechtzeitig wissen, wie die Wäsche zu waschen ist, von Waschmaschinen war da noch nicht die Rede...


Der Waschzuber dazu hat leider nicht überlebt...

Irgendwann um 1957 habe ich diesen "View Master" geschenkt bekommen: das ist eine Art Guckkasten, mit dem man Bilder dreidimensional angucken kann! Es gehören dazu Scheiben, wo jeweils zwei Bilder aus etwas verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen wurden, wenn man sie dann zur Deckung bringt, dann erscheint das Bild dreidimensional!
Da wir damals noch kein Fernsehen hatten, war das Angucken der Bilder schon ein bisschen faszinierend, leider hatte ich nur die Serie mit den Elefanten, aber ich hab mir die Bilder immer wieder gerne angeguckt!



Da meine Schwester sehr viel älter war als ich galt ich schulisch gesehen als Einzelkindt und so gab es für mich damals keine Schulbuchfreiheit: d.h. meine Eltern mussten bis in die 60er Jahre alle Schulbücher für mich kaufen! Und das bedeutet, dass ich noch viele dieser Bücher habe, vor allem die Fibel aus der ersten Klasse! Es erstaunt mich schon ein bisschen, wie weit wir in der ersten Klasse gekommen sind, heute erstreckt sich das Lesenlernen ja über die ersten beiden Schuljahre... Ich habe auch noch meinen Schulranzen, aus gutem Vollrindleder, unverwüstlich! Und selbst der Griffelkasten hat überlebt! Unser Ranzen war damals sehr übersichtlich: Tafel, Griffelkasten, Schwammdose, Fibel und Rechenbuch! Wir mussten nicht auf Buntstifte, Filzstifte, Bleistifte ...., die roten,blauen,gelben,grünen, lila ....Ordner, Übungshefte für deutsch, Übungshefte für Mathe, Übungshefte für Sachkunde... aufpassen....



Ungefähr 1958 habe ich mein erstes Lego geschenkt bekommen, ja. ich als Mädchen habe auch Lego bekommen! Man konnte mit den ersten Packungen nur Häuser bauen! Und die ersten Legosteine hatten noch keine Innennupsis, die für einen besseren Halt sorgen! Diese frühen Steine leierten doch sehr schnell aus und hielten nicht mehr so gut zusammen!



Heute nochmal meine erste Puppe, von meiner Mutter genäht, der Kopf ist von Schildkröt und wurde eingebunden!
Das Besondere hier ist, dass die Puppe ein Kleid anhat, das mal eine Puppe meiner Mutter anhatte, und dazu noch die gleiche Schürze, die auch meine Mutter hatte: Puppe und Puppenmutter waren gleich gekleidet! Das Kleid meiner Mutter hat sich leider nicht erhalten.... Das andere Bild zeigt mich mit meiner Puppe!




Das Sammeln von Bildchen und Figuren ist keine Erfindung der Neuzeit: bekannt sind hier die "Margarinebilder", zu denen es auch die entsprechenden Sammelalben gab. In den 50er Jahren gab es die sog. "Margarinefiguren" oder auch "Schipkafiguren": die letzteren waren im Schipka Kaffee, einfach so mit drin im Kaffeepulver, ohne Verpackung.... Und es war natürlich kein echter Kaffee....
Ich habe noch einen ganzen Karton davon, die Figuren zeigten viele verschiedene Themen: Märchen, Haus und Hof, Tiere, Zoo ..... Und berühmte Gebäude, es wurde auch was für die Bildung getan! Und selbst Dinosaurier waren damals schon ein Thema!




Es wurde auch etwas für die Bildung getan, dies sind berühmte Gebäude, wer kennt sie?


Dem Internet sei Dank, so konnte ich jetzt herausfinden, wo meine Puppenstubenmöbel herstammen! Unter dem Tisch ist ein Stempel: Gen.-Komp./ I.E.B. 376, und da habe ich jetzt rausgefunden, dass das Infanterie Ersatz Batallion 376 mal in Rendsburg stationiert war! Und da haben die Soldaten wohl für Kinder Spielzeug hergestellt, unter anderem auch diese Puppenstubenmöbel! Ich habe sie in den 50ern von Bekannten geschenkt bekommen! Die Sofadecke habe ich gewebt!



 Man kann immer nur staunen, wie manche Sachen überleben, wenn auch nur als Einzelstücke: einer meiner ersten Schuhe existiert noch und auch ein Handschuh! Er ist wohl von meiner Mutter selbstgestrickt! Mit winzigem Daumen!
Immerhin 70 Jahre alt...
Und ich habe auch noch ein Foto, wo ich sie anhabe, man kann es ein bisschen erkennen, wenn man ganz genau guckt...
Bei den Schuhen ist interessant, dass der Absatz am Hacken genagelt ist!


Es findet sich sicherlich noch mehr, mal gucken.....



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